Mallorca – Serra de Tramuntana – Lluc-Alcari  30.04. bis 07.05.2017

 

Sonntag 30.04.
Stockdunkel – ich wach auf, schau auf die Uhr: 3:11 –  9 Minuten vor dem Wecker-Läuten! Bin gleich aufgestanden um eine gute Stunde durchs Haus zu wuseln, mich fertig zu machen und ganz entsetzt meinen Siegi im Schlafanzug um 3:58 Uhr aus seinem Büro zu scheuchen, in das er vor einer halben Stunde „nur mal kurz“ hinuntergegangen ist.
Meine Schwester ist super pünktlich aber natürlich noch ganz verschlafen. Dennoch fährt sie uns souverän zum Flughafen Salzburg. Endlich sitze ich mal in dem Flieger, der mich sonst um 6:05 Uhr so gerne aufweckt.
Die Sonne scheint, wir genießen den Flug, der nicht einmal 2 Stunden dauert. Das Gepäck ist super schnell auf dem Band und schon sind wir im Parkhaus. Das dauert allerdings etwas länger, weil wir unseren zuständigen Schalter nicht gleich finden. Wir bekamen einen schönen Kleinwagen mit dessen Navi wir nicht klar kamen. Aber ich hatte mein eigenes dabei und so schafften wir es irgendwie vom Flughafengelände und an Palma vorbei, erst mal nach Valldemossa zu gelangen. 
Hier wollten wir uns die Beine vertreten und erste Eindrücke sammeln. Natürlich auch kulinarische. .. Nach knapp zwei Stunden fuhren wir weiter nach Deia in unser Hotel Costa d‘ Or. Dieses fanden wir tatsächlich ohne Hilfe des nunmehr streikenden Navis, weil es einen eigenen Wegweiser hat!
Etwas mehr Geld für die Unterkunft auszugeben hat sich wirklich gelohnt! Ein schönes Zimmer mit fantastischem Meerblick sollte für eine Woche unser Zuhause sein!  Nach dem Bezug und dem Verarbeiten des Begrüßungssektes unternahmen wir einen kleinen Spaziergang am Küstenwanderweg. Der böige Wind konnte unsere Begeisterung über das türkisblaue Wasser nicht bremsen. Der Balkon in den nun die Sonne hineinschien wurde von mir genutzt während Siegfried sich per Mail und Telefon um einen gestörten Mailserver für einen Kunden kümmerte. Das Abendessen im Hotelrestaurant war sehr delikat!
200 Höhenmeter

Montag 1.05.
„Das Einzige was man hört ist das Rauschen des Meeres, sonst nichts.“ Bemerkte mein Schatz, als wir nach dem tollen Ausflugstag auf unserem Balkon saßen und den Sonnenuntergang genossen. Weil ich nebenher schon schrieb, sagte ich nichts – drum war`s wohl so still……
Der Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück und der Umplanung der ursprünglichen Tour. Die Wolken schienen sich exakt an die Wettervorhersage zu halten und hingen wie Kletten an unserem geplanten Gipfel. Drum wurde doch das Leihauto gestartet und nach Lluc gekurvt.  Siegfried bekam Atemnot und Herzaussetzer, musste aber selbst am Steuer bei der Heimfahrt, zugeben, dass er es auch nicht besser macht.
In Lluc drehten wir erst eine Runde durchs Kloster, wollten aber bei der Messe nicht stören und machten uns sogleich zum Naturpark mit den Steineichen auf. Ein bisschen mussten wir uns über den Autor unseres Wanderführers beklagen, denn manchmal war seine Beschreibung etwas verwirrend!  Aber gelernt ist gelernt, und wir fanden unseren Weg und waren begeistert von den Pflanzen und vor allem den Kalkfelsen! Sogar ein Kalk-Kamel säumte unseren Weg.
Im weiteren Auf und Ab fanden wir nach knapp 5 Stunden icl. Pausen wieder zum Ausgangspunkt zurück.  Nun nahmen wir uns noch einmal die Zeit um die Basilika in Ruhe anzuschauen. Hier entzündeten wir ein Kerzerl, welches umweltfreundlich elektrisch betrieben wurde. Nach den ersten Münzen flackerte es und als der geforderte Betrag stimmte, leuchtete es hell! Das bringt uns sicher ganz viel Glück!
Auf der Heimfahrt mussten wir ein paar Mal stoppen um uns an den wunderbaren Ausblicken zu erfreuen.  Einen 3-Stunden-Stopp legen wir in Port Soller ein, um die Füße ins Meer zu tauchen, die Promenade entlang zu prominieren und ein delikates Abendessen zu genießen.
250 hm


Dienstag 2.05.
Blauer Himmel, ruhige See – raus aus den Betten und los!  - Na ja, nicht ganz so hektisch…. Erst mal frühstücken! Wauh, welch ein tolles Buffet! Um 9:30 Uhr liefen wir vom Hotel aus los (es sind ja nur 3 km bis nach Deia – von wegen…oben auf der Straße vielleicht…nicht am Fußweg) Nach geschlagenen zwei Stunden jedoch, incl. getätigten Wasser-Einkauf, befanden wir uns tatsächlich am Ausgangspunkt der eigentlichen Tour. Es ist hier alles unglaublich abwechslungsreich. Erst ein schmales Steigerl mit Grasbüscheln, dann meist verfallene Olivenhaine und von einem Schritt auf den anderen unsere guten Bekannten, die Steineichen, welche ja stets in ihren Zauberwäldern wohnen. 200 Höhenmeter teils steil hinauf und schon betraten wir ein freies Gelände, das irgendwie ein bisschen dem Tennengebirge ähnelt. Die Aussicht war halt anders. Weiter. Geiler! Mit dem Zoom holte ich die Kathedrale von Palma ran. Man konnte die 3/4telte Insel überblicken und im Norden bis zur Küste unter unserem Balkon sehen. Siegfried meinte anfangs, dass er die Karte nicht bräuchte, weil der Weitwanderweg so super ausgeschildert sei. Nun, bald kommen wir drauf, dass der hiesige Wegewart wohl Unterstützung braucht, denn wir haben 2 x arg herumsuchen müssen. Und das trotz Karte und Wanderführer. Der Runterweg verlief sanfter als der Aufstieg, anders aber genau so interessant. In Valldemossa angekommen hatten wir 55 Minuten Zeit bis zur Busabfahrt. Wir fanden ein Restaurant, das unsere eiligen Essenwünsche so rasch erfüllte, dass sich noch ein Eis ausging.  Der Bus war ziemlich pünktlich und er setzte uns nach 20 Minuten Fahrt direkt oberhalb des Hotels an der Haltestelle ab.
Um kurz vor 19:00 Uhr waren wir wieder am Zimmer. Nun hatte ich einiges an „Schreibarbeit“ zu erledigen. Denn ich wollte mich gleich bei allen SMS-, WhatsApp- und Facebook-Gratulanten bedanken. Und diese Zeilen hier mussten auch noch zu Papier gebracht werden. Allerdings hatte ich noch nie so einen ruhigen Geburtstagsabend……
1100 hm

 

Mittwoch 3.5.
Ein bunter Tag! Wir gönnten es uns eine halbe Stunde länger liegen zu bleiben, weil wir heute einen „gemütlichen“ Tag haben wollten. Mit Pool und so. Darum fuhren wir um zehn los um das ehemalige Wohnhaus von Erzherzog Ludwig Salvator „Arxiduc“, Son Marriog zu besichtigen. So arg viel wird für 4€ nicht geboten. Allerdings beginnt Interessantes hinter dem Haus! Der Abstieg zum Punta do sa Foradada, eine markante Halbinsel mit Kraxelmöglichkeit, Restaurant und 250 hm Rück-Aufstieg. Wir hielten uns dort viel länger auf als geplant und genossen die markante Landschaft sehr. In Valldemossa wurden anschließend Proviant, Souveniers und mein Geburtstagsgeschenk eingekauft. Endlich lagen wir um 17:15 Uhr am Pool, sogar eine gute Stunde lang!
Weil im Hotel Livemusik angekündigt war, flohen wir zum Abendessen per Auto. Nach zwei km lud ich zwei am Straßenrand marschierende zur Mitfahrt ein. Die zwei Ostdeutschen waren super froh, ersparte es ihnen doch ½ Stunde Fußmarsch am Straßenrand. Das anvisierte Lokal entpuppte sich als Flop. 64,-- € für ein Menü zu dem es keine Alternativen gab. Wir gingen wieder und fuhren nach Soller, wo wir in einem netten Restaurant wunderbar speisten. Hernach, auf dem Weg zum Auto verlor ich wohl auch gleich das neue Armband, als ich mir die Jacke ausgezogen habe. Das merkte ich natürlich erst im Zimmer. Es muss wohl so sein, damit die Freude nicht überschwappt.
300 hm

Donnerstag 4.5.
Ein grimmiger Bergtag!
Der begann erst mal mit dem Broteinkauf in Fornalutx. Von dort wieder hinauf zur Ma-10, fuhren wir ein gutes Stück zum Parkplatz am Embassament Cuber. Erst der Wasserleitung eine Stunde lang gefolgt, über den Coll des Coloms im Steineichenwald in Richtung Lluc. (Ach ja – kurz nach dem Loswandern ließen wir uns von einer ca. 40-köpfigen Gruppe überholen) Die Zeitangaben amüsierten uns auch heute. Diese gibt es Minutengenau – z.B. 1 Stunde 6 Minuten. Endlich gewannen wir an Höhe und schraubten uns langsam auf 1100 m hoch. Nun fanden wir den Steig zum Gipfel, erst flach, dann durch anspruchsvollen Fels. Vom West- zum Ostgipfel dauerte es noch einmal gute 10 Minuten. Insgesamt benötigten wir 3 Stunden für den Aufstieg. Ein grandioser Rundblick belohnte uns! Wir wollten uns gar nicht mehr losreißen! (Puig de Massanella, 1365 m – zweithöchster Berg Mallorcas, der höchste gehört dem Militär, da kann man nicht ganz rauf)
Der Abstieg dauerte kaum kürzer, denn wir mussten viel schauen und fotografieren. Kurz vor dem Parkplatz kühlten wir unsere heißen Füße in der Wasserleitung. Später erfuhren wir, dass dies die Wasserversorgung für Palma ist…….    Unser Abendessen nahmen wir im hübschen Dörfchen Fornalutx ein. Heute hatten wir kein so großen kulinarisches Glück, dafür gab‘s eine hübsche Aussicht. Die anschließende Autofahrt ins Quartier war wieder ziemlich spannend, wählten wir doch einen neuen Weg. In Soller gibt es glaube ich nur Einbahnstraßen!  Im Hotel angekommen trank ich endlich meinen verspäteten Geburtstagssekt.
700 hm

 

Freitag 5.5.
Die Zeit rast – die Wolken auch! Heute ist „schlechtes Wetter“. D. h. es ist leicht bewölkt. Auf eine 14 km-Tour haben wir keine Lust, lieber wollen wir noch was von der Insel sehen. Also gemütlich mit dem Auto los gen Westen!  Der kleine Puig d’en Farineta (324 m) bei Sant Elm ist unser Ziel. Wir wollen einen schönen Blick auf die Dracheninsel haben. Die Fahrt ging überwiegend auf der MA-10 durch engste Dörfchen wie Banyalbufar und Estellencs an unzähligen Pulks Rennradfahrern auf den kurvigen Küstenstraßen…
Durch Andratx waren wir schnell hindurch und der PP am Friedhof leicht gefunden. Beim Aufstieg durch ungewohnte Dattelpalmenkinder begeisterte uns der Blick auf ein riesiges, elegantes und scheinbar neues Anwesen. Die Gipfelbrotzeit fiel aus, denn wir hatten unser Brot auf dem Rücksitz vergessen.  Deshalb hatten wir später eine Küstenjause direkt am Meer in Sant Elm und anschließend dort Kaffee und Kuchen. Für die Heimfahrt brauchten wir auch wieder 2 ½ Stunden incl. Pausen.
Wegen der späten Brotzeit verzichteten wir aufs Abendessen, legten uns dafür noch ½ Stunde an den Pool und naschten ein paar leckere Mandeln. Das Mallorca-TV bot uns wieder ein tolles Natural-Fernsehen (unser Synonym für Aussicht mit Sonnenuntergang).
220 hm

 

Samstag 06.05.
Letzter Tag! Jetzt schon? Ja, leider!
Morgens war’s noch leicht bewölkt. Wir brachen auf zu einem Küstenwegspaziergang nach Deia Bucht. Ein toller, abwechslungsreicher Weg – es gab viel zu sehen!
Wir fanden das, leider geschlossene, archäologische Museum und besichtigten die finstere Kirche. Wir kauften auch noch Oliven, Kuchen, Mandeln, Brot und Orangen.
Mit dem Bus fuhren wir zurück ins Hotel. Nach einer Brotzeit auf dem Balkon gingen wir ein Stockwerk höher auf die Sonnenterrasse am Pool. Ich bräunte ruckzuck in der inzwischen gleißenden Sonne – manches Oktoberfesthendl wäre neidisch. Siegfried lag unterm Schirm, mit T-Shirt und Handtuch bedeckt und blieb auf diese Weise bleichbauchig wie ein Laubfrosch.
Das Abendessen im Hotel war wieder delikat und unser „Natural-TV“ nicht zu toppen!
Eingepackt war auch gleich wieder und ein interessanter Filmbeitrag auf zdf-info zur Erdentstehung beschloss unseren letzten Abend.
250 hm

 

Sonntag 07.05.
Auschecken, zum Flughafen fahren, ewig herumwarten und mit Verspätung heimfliegen – man kennt das ja!  Eine Besonderheit am Flughafen begab sich noch: Es gibt dort eine Freifläche in der man nach der Gepäckabgabe warten kann. Einige lästige Tauben bettelten um Futter und bekamen auch von allen möglichen Leuten Krümel hingeworfen. Dann fiel mir auf, dass nirgends Wasser war. Wo können die trinken? Und obwohl ich Tauben überhaupt nicht mag, taten sie mir doch leid, und ich vergoss mein Wasser, das man ja eh nicht durch die Kontrolle tragen darf,  nicht in den Abfluss, sondern aufs Pflaster. Somit hatten die eine kurzfristige Vogeltränke. Die Flattermänner waren sichtlich begeistert und hörten minutenlang gar nicht mehr auf zu trinken.
Die liebe Schwester holte uns auch wieder ab und der Alltag hatte uns gleich wieder.

 

Fazit: Schön war’s! Prädikat empfehlenswert! Auch der späte Herbst soll eine tolle Reisezeit sein. Dann ist sogar das Meer warm zum Baden. Vielleicht probieren wir das mal aus!